„Mein Haus, dein Haus und der Raum dazwischen…“
- DortMuT Vertiefungsseminar
- SpA.V
Der SAFE-PLACE in der therapeutischen Arbeit mit selektiv mutistischen Vorschulkindern. Techniken, Haltungen und Spielformate.
Die Idee des Safe Place ist grundsätzlich nicht neu; sie wird mittlerweile in verschiedenen therapeutischen Ansätzen variantenreich realisiert. Katz-Bernstein (1996) konkretisierte ein praxis- und entwicklungsorientiertes didaktisches Konzept für die Kinder-(Psycho)therapie. Idee des Ansatzes ist es, Verpasstes aus einzelnen Entwicklungsphasen auf der Basis einer sicheren und sichernden Beziehung im geschützten Raum nachzuholen. Ausgangspunkt ist dabei, das Symptom/die Störung des Kindes als sinngebende Verhaltensweise im aktuellen Lebenskontext zu verstehen. Im didaktischen Fokus steht die Gestaltung der therapeutischen Beziehung mit einer für das Kind bedeutsamen Person (Therapeut*in), welche zur Neustrukturierung der kindlichen Erfahrungen und Entwicklung eines neuen Selbstkonzeptes genutzt wird.
Im Sprachtherapeutischen Ambulatorium der TU Dortmund wird seit vielen Jahren mit dem Safe Place-Konzept gearbeitet. Speziell für die Gruppe selektiv mutistischer Kinder wurde der Safe Place-Ansatz in der Konzeption DortMuT (Dortmunder-Mutismus-Therapie) (Subellok et al., 2012) realisiert. Das therapeutische Vorgehen im Sinne der Safe-Place-Haltung kann jedoch auch bei Kindern mit verschiedensten (Sprach-) Entwicklungsbarrieren erfolgreich angewandt werden.
Die in der Basisveranstaltung „DortMuT“ vermittelten Inhalte zum Safe-Place-Konzept sollen in dieser Fortbildung Seminar theoretisch vertieft werden. Außerdem werden die therapiedidaktischen Varianten der Arbeit, die bei jedem Kind je nach Entwicklungsstand und Störungsausprägung individuell unterschiedlich sind, anhand etlicher Fallbeispiele aus dem Sprachtherapeutischen Ambulatorium veranschaulicht. Es soll deutlich werden, dass die Safe-Place-Arbeit mehr beinhaltet als lediglich mit den Kindern Häuser zu bauen. Vielmehr geht es darum, kindliche Verhaltensweisen aus der Perspektive einer Safe-Place-Haltung zur verstehen und entwicklungsförderliche Beziehungsangebote vorzuhalten. Diskussionen und eigene Fallbeispiele der Teilnehmer*innen sind ausdrücklich erwünscht. Ziel ist es auch, Ideen für das eigene therapeutische Handeln zu entwickeln.
Wir freuen uns auf den gemeinsamen Austausch!
Katja Subellok & Ilka Winterfeld