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Fakultät Rehabilitationswissenschaften
Sprachtherapeutisches Ambulatorium

2008 bis 2022: Inhaltliche Akzentuierung und Umstrukturierung

Priv.-Doz. Dr. habil. Katja Subellok  

SpA und Fachgebiet S&K erleben im Wintersemester 2007/08 einen markanten personellen Einschnitt. Beide Lehrstuhlinhaber*innen emeritieren; Nitza Katz-Bernstein zum Beginn und Gregor Dupuis zum Ende des Semesters. Katja Subellok übernimmt die Interimsvertretung des Lehrstuhls und fortan die alleinige Leitung des SpA.

Solche Zwischenphasen sind prädestiniert für Umstrukturierungen. In diese Zeit fällt die Entscheidung der Fakultät Rehabilitationswissenschaften, den gut gefragten Schwerpunkt „Sprachtherapie“ im Studiengang Rehabilitationspädagogik zugunsten eines allgemeiner angelegten Studienprofils nicht wieder aufzulegen. Die Konsequenz für das SpA lag damit auf der Hand: An der Traditionsausbildungsstätte Dortmund werden zukünftig keine akademischen Sprachtherapeut*innen mehr ausgebildet. Stattdessen erhielt die Therapie- und Unterrichtsforschung mehr Gewicht.

2010: Doppelspitze mit Prof. Dr. Ute Ritterfeld

Für diese Neuorientierung wurde mit der Berufung von Ute Ritterfeld an die TU Dortmund zum Sommersemester 2010 ein prägender personeller Meilenstein gesetzt. Bis ihrem Ausscheiden in den Ruhestand in den Jahren 2022 und 2023 wurden das Sprachtherapeutische Ambulatorium und das Fachgebiet Sprache & Kommunikation von einer weiblichen Doppelspitze geleitet.

Als universitäre Lehr- und Forschungsambulanz schafft das SpA mit seinen großzügigen und angenehmen Räumlichkeiten eine Atmosphäre, in denen sich Eltern, Jugendliche und Familien wohlfühlen können. Darüber bieten sich ideale Rahmenbedingungen für die (drittmittelgeförderte) Durchführung auch größerer Studien an. Ergebnisse von zwei umfangreichen Längsschnittstudien liegen bereits vor: „Gesten und Sprachentwicklung“  und „Mutismus und Mehrsprachigkeit“. Auch wurde der „Dortmunder Längsschnitt“ in den Räumen des SpA weitergeführt, bei dem Kinder im Alter von zwölf Monaten bis sechs Jahren untersucht wurden.

Innerhalb dieser Jahre akzentuiert das SpA seine fachlichen Schwerpunkte noch prägnanter. Neben der frühen Sprachentwicklung und den komplexen (Sprach-) Entwicklungsbeeinträchtigungen steht mittlerweile der selektive Mutismus im besonderen Fokus von klinischer Versorgung, Fort- und Weiterbildung sowie Forschung. Die Aktivitäten führten 2014 zur Gründung des Dortmunder Mutismus Zentrums DortMuZ. Mittlerweile zählt das SpA mit seinem überregional agierenden Dortmunder Mutismus Zentrum zu einer der wichtigsten klinischen und Forschungseinrichtungen für selektiven Mutismus in Deutschland.